Durch Deichbau, Entwässerung und Torfabbau entstand im gesamten südlichen Nordseeraum seit dem Mittelalter eine intensiv genutzte Kulturlandschaft. Der menschliche Einfluss schuf jedoch auch eine höchst vulnerable Küstenregion, die durch extreme Sturmflutereignisse in großen Teilen unwiederbringlich zerstört wurde.
In den Wattflächen Nordfrieslands sind heute noch Überreste der einst bewohnten und bewirtschafteten Landschaft erhalten. Sie werden aktuell von einem interdisziplinären Forschungsprojekt untersucht und liefern einzigartige (geo-)archäologische Einblicke in die wechselvolle Geschichte von Landgewinnung und -verlust. Im Zusammenspiel aus Geophysik, Geoarchäologie und Archäologie wird nicht nur die teils industrielle Dimension der anthropogenen Umgestaltung und Ausbeutung dieser Küstenregion deutlich. Es gelang auch erstmals für Nordfriesland die großflächige Rekonstruktion eines Siedlungsgebiets, das mit dem 1362 untergegangenen Handelsplatz Rungholt verbunden wird.
Durchführung: Dr. Ruth Blankenfeldt, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Leibniz-Zentrum für Archäologie, Schloss Gottorf und Dr. Hanna Hadler, Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Akademische Rätin am Geographischen Institut der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Kosten: 3 Euro
Anmeldung: keine Anmeldung erforderlich