Oper von Walter Braunfels
Libretto nach Aristophanes
In deutscher Sprache mit Übertiteln
Die beiden Lebemänner Hoffegut und Ratefreund sind ihres Stadtlebens und der Mittelmäßigkeit ihrer Mitmenschen überdrüssig und ziehen los, um das Reich der Vögel zu finden. Bei den Vögeln angekommen, stachelt Ratefreund das gefiederte Völkchen auf, um sich einen eigenen imposanten Staat zu errichten und so die Götter zu unterwerfen. Die Vögel folgen Ratefreunds Plan vollkommen naiv; er selbst spielt sich zum Herrscher über den von ihm erdachten Modellstaat auf. Weder Ratefreund noch die Vögel wollen Prometheus‘ warnenden Worten zuhören und so zerstört Zeus die gesamte Stadt.
Das Stück, das Komponist und Librettist Walter Braunfels nach der antiken Vorlage von Aristophanes kreiert hat, zeigt mahnend, wohin den Menschen seine Überheblichkeit führt. Sein Nachdenken über die Entstehung totalitärer Staaten in den ausgehenden 1910er-Jahren scheint heute beängstigend prophetisch. Die Uraufführung von »Die Vögel« 1920 war ein großer Erfolg. 1933 wurde das Werk, zusammen mit vielen anderen, von den Nazis verboten. Braunfels zog sich in die innere Emigration zurück. Erst seit den 1970er-Jahren erlebt diese große Oper der zu Ende gehenden Romantik langsam ihre wohlverdiente Renaissance.