Die klassische Kunstbetrachtung folgt einem festen Muster: Das Kunstwerk wird isoliert präsentiert, die Betrachtenden treten in den Hintergrund. Mit seiner Ausstellung „Mit dem Rücken zur Wand“ stellt der niederländische Künstler Peer Holthuizen genau dieses Paradigma infrage. Seine großflächige Papp-Installation bricht bewusst mit traditionellen Sehgewohnheiten und hinterfragt die Wechselwirkung zwischen Kunstwerk, Raum und Publikum. Inspiriert von Beuys, Marina Abramović und John Bock, löst Holthuizen die klassische Rezeptionshaltung auf und schafft ein immersives Setting, das die Wahrnehmung der Betrachtenden herausfordert.
Neben der interaktiven Erfahrung spielt auch das Material eine zentrale Rolle. Seit Jahrzehnten arbeitet Holthuizen mit unterschiedlichsten Werkstoffen in gesellschaftlichen Kontexten, darunter Pappe – ein Material, das zunächst unscheinbar wirkt, aber vielfältige gestalterische Möglichkeiten bietet. Mit seinen großflächigen Papp-Installationen hinterfragt er Wertigkeit, Vergänglichkeit und Nachhaltigkeit von Kunst.
Ein wesentlicher Bestandteil der Ausstellung sind die wöchentlichen Veranstaltungen inmitten der Installation. Diskussionsrunden, Tagungen und Präsentationen verschiedener Akteure verwandeln den Ausstellungsraum in einen lebendigen Ort der Begegnung und Reflexion.