Das Boston Early Music Festival (BEMF), Nordamerikas führende Institution im Bereich der Alten Musik, hat eine weitere Barockoper der Vergessenheit entrissen: »The Dragon of Wantley«. Die Geschichte dreht sich um den Gutsherren Moore of Moore Hall, der die Stadt Wantley vor einem furchterregenden Drachen verteidigen soll. Der Komponist, als Johann Friedrich Lampe Anfang vermutlich 1703 in Braunschweig geboren, kam 1724 als Fagottist nach England, wo er schnell in der Theaterwelt bekannt wurde. »The Dragon of Wantley«, 1737 im Haymarket Theatre uraufgeführt, ist ein satirisches Werk, das die Exzesse und hochtrabenden Konventionen der in London dargebotenen Händel-Opern mit messerscharfem Witz parodiert. Der große Erfolg besiegelte das Ende von Händel als Opernkomponist und das ausgelassene Unterhaltungsstück wurde mit einer 45-jährigen Laufzeit zur populärsten Opernproduktion des 18. Jahrhunderts in England. Mit bestem Gespür für Komik und Timing hauchen der burlesken Farce in der Inszenierung von Gilbert Blin fünf kostümierte Sänger*innenn, zwei Tänzer*innen und das BEMF-Kammerensemble neues Leben ein – Monty Python meets Händel!

Teresa Wakim: Margery
Hannah De Priest: Mauxalinda
Aaron Sheehan: Moore
Douglas Ray Williams: Gubbins
John Taylor Ward: Dragon
BEMF Chamber Ensemble
BEMF Dance Company
Gilbert Blin: Regie
Stephen Stubbs und Paul O’Dette: Theorbe, Barockgitarre und Leitung